Mit Franchising aus der Arbeitslosigkeit? Chancen und Gefahren
Auch wenn aktuelle Zahlen einen ersten Lichtblick erkennen lassen: Die Zahl der Arbeitslosen dürfte in den nächsten Monaten noch steigen – und damit das Interesse an Existenzgründungen wachsen lassen. Denn gerade in Krisenzeiten erscheint vielen die Selbständigkeit als einzige Alternative zur Arbeitslosigkeit. Die Vertriebsmethode des Franchising erscheint dabei besonders attraktiv – warum?
Beim Franchising stellt ein großer Franchisgeber das von ihm entwickelte Geschäftskonzept gegen eine Lizenzgebühr Existenzgründern zur Verfügung, die es als Franchisenehmer vor Ort umsetzen. Als Gegenleistung für den Vertrieb erhält der Franchisenehmer Unterstützungsmaßnahmen durch die Zentrale, z.B. bei Standortsuche und -analyse, Finanzierung und Marketing. Das übliche Risiko einer Unternehmensgründung wird so erheblich minimiert.
Wer arbeitslos ist und einen Ausweg in der Selbständigkeit sucht, hat meistens ein Problem: Ihm fehlt die richtige Geschäftsidee, das notwendige Know-How und vielfach auch das Eigenkapital. Hier erscheint Franchising als Lösung: Wer sich als Lizenznehmer selbständig macht, braucht eben kein eigenes Geschäftskonzept. Die Vielfalt der Franchiseangebote erscheint nahezu grenzenlos, sie erstrecken sich auf zahlreiche Branchen und Geschäftsbereiche.
Wissen und Fähigkeiten werden in Schulungen durch den Franchisegeber vermittelt, der auch bei betriebswirtschaftlichen und finanziellen Fragen hilft. Das benötigte Eigenkapital ist bei vielen Franchiseangeboten bewusst klein gehalten, feste Lizenzgebühren und die Erfahrung des Franchisegebers sorgen für Transparenz , was die Kosten angeht. Außerdem werden auch viele Konzepte durch KfW-Gelder gefördert.
Völlig gefahrlos ist die Gründung aus der Arbeitslosigkeit jedoch auch mittels Franchising nicht. Eine „aus der Not geborene“ Existenzgründung muss genauso wohl bedacht sein, wie der „freiwillige“ Gang in die Selbständigkeit; nicht jeder besitzt das Zeug zum Unternehmer. Eine kürzliche vorgelegte Studie der Universitäten München und Rotterdam bescheinigte zudem Existenzgründern, die damit einen Ausweg aus der Arbeitslosigkeit suchten, eine deutlich größere berufliche Unzufriedenheit als „normalen“ Gründern – bei gleichem Einkommen!
Mit der richtigen Vorbereitung, dem richtigen Konzept und der richtigen Einstellung kann die Selbständigkeit mittels Franchising jedoch gerade für Arbeitslose eine gute Perspektive bieten.
Bild: Flügelwesen / photocase.com
Kategorisiert in: Franchise Aktuell
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