Neue Zahlen aus der Franchise-Wirtschaft 2013
Der Deutsche Franchise-Verband e.V. (DFV) hat in einer Pressemitteilung die neuesten Zahlen der Franchise-Wirtschaft für das Jahr 2013 veröffentlicht: Die Entwicklung ist wie in den Vorjahren positiv, allerdings wurde ein verhaltenes Wachstum registriert, das nicht zuletzt auf den starken Arbeitsmarkt zurückzuführen ist. Im vergangenen Jahr konnte die deutsche Franchise-Wirtschaft einen Umsatz von 62,8 Milliarden Euro erwirtschaften und zählte rund 77.000 Nehmer.
Positive Entwicklung, jedoch langsameres Wachstum
Knapp 1.000 Franchise-Geber gibt es dem Verband zu Folge aktuell in Deutschland – 994 um genau zu sein. Das sind nur neun mehr als im Vorjahr gezählt wurden. Der eingangs bereits erwähnte Jahresumsatz der Franchise-Wirtschaft unterscheidet sich ebenfalls nur geringfügig von dem von 2012. Die Zahl der Nehmer ist um fünf Prozent gewachsen. Einen Rückgang gibt es bei den Beschäftigten in der Wirtschaft, bei denen auch Mitarbeiter der Franchise-Zentralen berücksichtigt wurden. Hier sank die Zahl der Beschäftigten von 546.200 auf 525.300.
Für die langsamere Entwicklung hat der Geschäftsführer des DFV die Erklärung:
„Für viele Franchisesysteme gestaltet es sich schwierig, geeignete Franchisepartner zu finden. Die gute Beschäftigungslage in Deutschland hat offenbar dazu geführt, dass viele Menschen einen Arbeitsplatz in Festanstellung einer Selbständigkeit durch Unternehmensgründung vorziehen. Zusätzlich konkurrieren einige Franchisegeber untereinander um die besten Franchisenehmer. (…)Um 2014 bessere Rahmenbedingungen und Anreize für Gründungsinteressierte zu schaffen, wird sich der DFV u.a. wieder verstärkt für die Wiedereinführung des Gründungszuschusses als Pflichtleistung einsetzen.“
Ob und wie sich das in der Statistik bemerkbar machen wird, bleibt abzuwarten. Positiv fällt eine Veränderung in der Branchenverteilung der Systeme auf: Tatsächlich hat das Segment Handwerk um vier Prozent zulegen können und macht nun zwölf Prozent der Franchise-Unternehmen aus. Dass hier großes Potential schlummert, war immer wieder Thema innerhalb der Franchise-Wirtschaft – schön, dass sich hier nun etwas getan hat und das Handwerk dieses Potential vermehrt zu erkennen scheint.
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Ein Kommentar
Wer die Zahlen des DFV gegen die Zahlen des Franchise Monitors stellt, dem wird auffallen, dass es erhebliche Diskrepanzen gibt. So meldet der DFV für 2013 genau(!) 994 Franchisesysteme der Monitor spricht von ca. 950.
Die Umsatzzahl des DFV (62,8 Mrd Euro) und die des Franchise Monitors ist 91 Mrd. Euro (Schätzung), immerhin eine Differenz, die – wie der Spiegel in 2013 schrieb, die Größe der deutschen Pharma-Industrie ausmacht.
Auch bei den Zahlen der Mitarbeiter ist der Unterschied beträchtlich. So meldet der DFV 525.300 MA, der Monitor kann auch hier wieder trumpfen, mit 703.000 Mitarbeiter.
Darf sich der geneigte Leser da nicht fragen, wie diese Zahlen erhoben werden? Was genau die Differenz ausmacht? Und warum die Zahl der Systeme scheinbar immer stabil bleibt, trotzdem es lt. T. Brodersen (Interview / Youtube / aus 2010) eine Fluktuation von „über 10%“ geben soll?
Trau – Schau – Wem