Neue Wort-Kreation: Web-Franchising
Heute bin ich aufgrund einer Pressemitteilung im Internet auf eine neue Wort-Kreation gestoßen: Web-Franchising. Hierbei sollen Einzelpersonen ihr Wissen ins Internet einstellen können und werden an den Werbeeinnahmen beteiligt.
U=C+P ist die Formel, mit der die shuccle AG für Ihr neues Konzept wirbt. Die Formel soll aussagen, dass der Umsatz im Web das Ergebnis der Summe von Inhalt (Content) und Werbung (Promotion) ist. So wie es die Pressemitteilung beschreibt, wird durch Einsatz dieser Formel der Content-Lieferant am Erfolg seiner eingestellten Inhalte beteiligt. Dabei kann der Einsteller auswählen, wer auf der neben seinem Content freien Werbefläche erscheinen soll/darf. Diese kann für Werbung, Coupons oder andere Werbeinhalte gebucht werden.
Warum Web-Franchising?
Wie der Autor der Pressemitteilung erklärt, sieht er eine Parellele zum Franchising, wo ein Systemlieferant ein System zur Verfügung stelle und mit Hilfe eines Franchisenehmers die Leistung des Systems auf den Markt gebracht würde. Aus diesem Grund spricht er von „Web-Franchising“, da shuccle der Systemlieferant sei und der Einsteller von Web-Inhalten dieses System nutze und an Werbeeinahmen beteiligt würde.
Die Idee klingt interessant. Fachleute in einem bestimmten Bereich können so Ihr Wissen auf einer eigenen Seite darstellen und diesen Themenbereich pflegen. Werbende mit Produkten oder Dienstleistungen zu diesem Themenbereich können die daneben stehende Fläche nutzen. Die Werbegebühr wird nicht nur durch den Website-Dienstleister eingesackt, sondern zu einem Anteil in unbekannter Höhe beteiligt. Könnte funktionieren…
Kaum Parallelen zum Franchising
Allerdings sehe ich kaum eine Parallele zum Franchising. Keine Marke, die übernommen wird, kein Konzept, welches übernommen wird, keine Schulungen und kein Wissenstransfer von Systemanbieter zu „Franchise-Nehmer“. Wahrscheinlich ist es noch nicht einmal Licencing. Das ist nun auch nicht so dramatisch, denn der Begriff Franchising wird im Grunde nur genutzt, um die Funktionsweise fassbar zu machen. Es sei einfach darauf hingewiesen, dass Franchising schon ein bisschen mehr ist, als einfach nur ein System im Sinne eines Tools anzubieten 🙂
Bild: Shuccle AG
Kategorisiert in: Die bunte Welt des Franchising, Top-Story
2 Kommentare
Hallo, Steffen, ist schon stark, dass dir Web-Franchising als neuer Begriff so schnell aufgefallen ist. Hier aber gleich kleine Korrekturen zum letzten Absatz mit dem Stichwort „kaum Parallele zum Franchsiing“.
1. Zur Marke, die übernommen wird: Klar wird die Marke „shuccle“ übernommen. Denn der Franchise Nehmer ist ja prinzipiell auf dem shuccle Server, der sich mit seinem Logo (Marke) zu erkennen gibt. Wir versuchen sogar „shuccle“ als Ankerbegriff zu etablieren, so dass z. B. die Wortkombination „shuccle Englisch lernen“ auch in Suchmaschinen sicher gefunden wird, so dass der Web-Franchisenehmer seine Leistung mit dem Ankerbegriff kombinieren und für Suchmaschinen ins Web stellen kann. .
2. Kein Konzept, welches übernommen wird: Aber ja doch, der Puzzle Pilot ist z. B. ein Konzept, um eigene Lückentexte zu unterschiedlichstem Content einzustellen. Die shuccle Finde-Maschine ein weiters Konzept, die Nutzung von Books statt von Webseiten ein weiteres usw. usw.
3. Keine Schulungen: Ganz im Gegenteil, shuccle Kompetenzkurse mit einem ausgeklügeltem Zertifizierungssystem sind fester Bestandteil des Konzeptes.
4. Wahrscheinlich ist es nicht mal Licensing: Es sind ca. 25 Patentanmeldungen zu den shuccle Prinzipien unterwegs. Und das alles nur, damit die Mainplayer die Sache nicht Abwürgen und die Arbeit des Franchisenehmers ausreichend gesichert ist.
Tipp: Einfach mal auf die shuccle Startseite http://www.shuccle.de gehen dort rechst auf die Werbung klicken. Du findest dort bestimmt einen Teil deiner angeschnittenen, offenen Fragen beantwortet.
Ansonsten freue ich mich, dass es deine Seite gibt und werde sie mal im Auge behalten. Eigentlich müsste das shuccle Angebot auch bei euch auf Interesse stoßen.
Gruß, Dieter Kreft.
Hallo Dieter,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Möglicherweise habe ich die Funktionsweise doch nicht 100% verstanden, was aber ein wertvoller Hinweis für Dich sein könnte, wo Irritationen auftreten könnten (wenn ich nicht der Einzige bin, der auf dem Schlauch steht). Ich versuche mal auf die Punkte aus meiner externen Sicht darzustellen:
1. Marke – Ist es grob nicht so wie bei Wikipedia, dass man unter der Domain Shuccle Inhalte einstellt, nur mit dem Unterschied, dass es nur einen Autor für sein eigenes Buch gibt? Ein „Shuccle-Book“ könnte zur Marke werden, doch sind die Grenzen zu einem „Wikipedia-Artikel“-Prinzip fließend, oder?
2. Dass Dein Tool ein Konzept hat, glaube ich Dir, keine Frage. Doch wirst Du Deine User kaum gängeln, dass alle Books gleich ausschauen und nach dem identischen Prinzip aufgebaut sind. Zumindest würde ich als User erwarten, dass ich bei meinem Buch Narrenfreiheit habe. Das Konzept, welches ich als User übernehme würde ich als Online-Tool bezeichnen.
3. Hierzu konnte ich gerade keine Infos finden. Kommt vielleicht noch. Klingt aber gut.
4. Das kann ich nicht beurteilen, da ich nicht weiß, was für Patente es sind.
Ich vermute, jeder kann sich einfach registrieren und Books beisteuern. Es gibt keine festen Partner mit Vertrag usw., oder? Auf mich wirkt es wie eine gute Idee für ein Tool, welches die Vorteile eines abgewandelten Wikis mit Affiliate kombiniert. In jedem Fall wünsche ich Dir viel Erfolg – Franchising hin oder her 🙂
Steffen