Unternehmerinnen und Mompreneurs: Chance für die Franchise-Wirtschaft
Frauen als Gründerinnen sind schon lange keine Ausnahme mehr; laut statistischem Bundesamt haben sich 2013 beispielsweise mehr Frauen als je zuvor selbstständig gemacht, wie wir auch hier im Franchise-Treff schon berichteten. Die Beweggründe sind zahlreich, ebenso wie bei den Männern. Und doch fällt auf, dass sich Frauen anscheinend noch immer mehr verantwortlich für Familie und Haushalt fühlen. Eine neue Generation selbstständiger Frauen ist so herangereift – die sogenannten Mompreneurs.
Unternehmerin und Mutter = Mompreneur
Dass Frauen generell anders gründen als Männer, ist schon häufiger beleuchtet und belegt worden. Typisch weibliche Eigenschaften, wie Vorsicht und Sorgfalt, kommen hier beispielsweise zum Tragen. Frauen gründen zwar seltener, aber wenn sie es tun, dann meist sehr wohl überlegt und gut durchgeplant. In einem älteren Panorama im FranchisePORTAL bin ich hierauf schon einmal genauer eingegangen.
Mompreneurs hingegen (der Name sagt es bereits) sind Unternehmerinnen, die mindestens ein Kind haben, so die Definition auf dem Blog mompreneurs.de. Hier findet sich witziger Weise auch ein Portrait einer Gastronomin über das ich dort zufällig gestolpert bin, aus deren Bildern hervorgeht, dass sie ihr Café mit Cup&Cino ausgestattet hat – einem Kaffee-Franchisesystem.
Diese Statistik der KfW zeigt, dass sich noch mehr in Sachen Unternehmerinnentum getan hat, als man auf den ersten Blick meinen mag:
Die Zahl der Frauen, die im Nebenerwerb gründeten, war seit jeher deutlich höher, als derer, die es direkt im Vollerwerb versucht haben. Anhand der Statistik lässt sich klar erkennen, dass sich diese Zahlen nun anzugleichen scheinen: Immer mehr Frauen trauen sich eine Gründung im Vollerwerb zu und gleichzeitig immer weniger im Nebenerwerb. Und obwohl es auch Franchise- und (vielmehr) Lizenzkonzepte zur Gründung im Nebenerwerb gibt, sind die allermeisten Franchise-Konzepte doch auf klassische Existenzgründer und meist auch Quereinsteiger ausgelegt.
Was bedeutet das für die Franchise-Wirtschaft?
Franchise-Systeme stehen ohnehin immer vor der Herausforderung geeignete Franchise-Partner zu finden. Die Situation hat sich mit der anhaltenden Gründerkrise natürlich nicht gerade verbessert. Und so sind nicht nur DAX-Unternehmen und KMU’s gefordert, neue Wege in der Bewerber-Ansprache zu gehen, sondern auch Franchise-Systeme. Das Gründungspotential von Frauen ist bislang jedenfalls nicht ausgeschöpft. Mit der richtigen Ansprache könnten Frauen noch mehr zu einer tragenden Säule der Franchise-Wirtschaft werden, als sie es ohnehin schon sind. Ein starkes soziales Empfinden zum Beispiel ist eine typisch weibliche Stärke, die für den Zusammenhalt und die gelungene Kommunikation innerhalb eines Franchise-Systems Gold wert sein kann.
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