Gute Gründe für die Selbstständigkeit

Die Selbstständigkeit hat in Deutschland nicht den besten Ruf: Die Angst vor dem Ungewissen hält nach wie vor viele Deutsche vom Schritt in die berufliche Unabhängigkeit ab. Neben Gründen, die tief in unserer Mentalität verwurzelt sind, legt die deutsche Bürokratie vielen Gründungsvorhaben zudem Steine in den Weg. Die heftigen Kürzungen beim Existenzgründungszuschuss sind da nur ein Beispiel. Und natürlich birgt jede Existenzgründung auch Risiken. Aber: Die berufliche Selbstständigkeit bietet auch mehr Chancen und andere Sicherheiten, als ein Angestelltenverhältnis. Auf diese guten Gründe soll in diesem Beitrag einmal eingegangen werden.

Fünf Gründe für die Selbstständigkeit

1. Keine Angst vor überraschender Kündigung

Eine Angst begleitet so gut wie jeden Angestellten: die Angst vor der Kündigung. Jüngst wurde in den Nachrichten verkündet, dass selbst große Konzerne wie RWE, Karstadt oder Neckermann wieder Stellen in großen Summen abbauen werden. Auch die Schlecker-Pleite ist ein gutes Beispiel hierfür. Das kann so bei einer Selbstständigkeit nicht passieren. Man hat sein Schicksal selbst in der Hand und kann frühzeitig erkennen, wenn es Krisen gibt. So kann man dann auch etwas dagegen unternehmen, quasi gegensteuern. Und wenn sich tatsächlich abzeichnet, dass die Selbstständigkeit sich nicht rechnet, kann man rechtzeitig auf die Bremse treten und nach Alternativen suchen.

2. Selbstbestimmtes Arbeiten

Ein weiterer Vorteil der beruflichen Selbstständigkeit liegt im selbstbestimmten Arbeiten. Völlig frei ist man natürlich auch hier nicht: Die Kunden und die Branche geben vor, wann und wie man erreichbar sein muss. Aber: Man kann seinen Arbeitsplatz auch mal auf die Terrasse verlegen, seine Arbeit kurz unterbrechen, um Erlebnisse mit seinen Kindern zu teilen, etc. Die Wahrscheinlichkeit auf Dauer mehr Flexibilität und Zufriedenheit zu erlangen, ist somit mit einer Selbstständigkeit höher anzusetzen, als in einem Angestelltenverhältnis.

3. Ideen verwirklichen

Viele Angestellte haben bestimmt schon erlebt, wie Ideen, von denen sie überzeugt waren, von oben abgekanzelt wurden. Oder anderen Mitarbeitern wird ständig mehr Gehör geschenkt. Oder das Arbeitsklima lässt keinen Raum für Verbesserungsvorschläge. Oder es wird mit ausgestreckten Ellenbogen gekämpft… Genug Beispiele, die veranschaulichen, wie frustrierend es sein kann, mit den eigenen Ideen ständig ausgebremst zu werden. Diesen kann man in einer Selbstständigkeit hingegen freien Lauf lassen. Im Franchising ist dies nicht 100%ig gewährleistet, aber auch hier schaffen fortschrittliche Franchise-Geber immer mehr Raum. Schließlich ist man auf die Erfahrungen der Partner „an der Front“ und deren Verbesserungsvorschläge angewiesen.

4. Realistische Möglichkeit mehr Geld zu verdienen

Nein, nicht jede Existenzgründung führt zu Reichtum. Das wäre auch die falsche Motivation. Trotzdem lässt sich festhalten, dass die Chancen deutlich mehr Geld zu verdienen mit einer Selbstständigkeit steigen. Man ist nun mal selbst für den Umsatz verantwortlich – auch eine ganz andere Motivation, als in einem Angestelltenverhältnis. Und mit dieser Motivation lassen sich Gewinne leichter steigern.

5. Zufriedenheit im Alltag

Der Weg in die Selbstständigkeit führt für viele Unternehmer auch in die größere Zufriedenheit. Die Verantwortung, die man für sich, seine Familie und sogar für evtl. Angestellte übernimmt, kann nicht nur beängstigend wirken, sondern auch stolz machen. Sein eigener Chef zu sein wirkt sich spürbar auf das Selbstwertgefühl eines Menschen aus. Und das auch, ohne dass man erst Millionen scheffeln müsste. Die Beobachtung, dass die eigene Arbeit und Leistung Früchte trägt, ist im Angestelltenverhältnis, wo man nur ein Zahnrad von vielen ist, oft nicht machbar. In der Selbstständigkeit hingegen ist sie unmittelbar nachvollziehbar.

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Benjamin Thorn  / pixelio.de