Befragung: Gründerklima in Rhein-Hessen 2010
Anlässlich der heute in der Mainzer Rheingoldhalle stattfindenden Gründermesse Ignition, worde im vorhinein von den Wirtschaftsjunioren Mainz (Rheinhessen) und der Invistitions- und Strukturbank Rheinland-PFalz (ISB) GmbH durchgeführt.
130 Teilnehmer aus Rheinhessen wurden zu den Themen Gründerberatung, Gründerklima, Unternehmenserfolg, Motivation sowie Akzeptanz von Gründern befragt. Im Folgenden sollen die gewonnenen Erkenntnisse vorgestellt werden.
Gründerberatung
Ein großer Teil der Befragten gab an, Beratungsangebote für Unternehmensgründer zu kennen. Dennoch zeigte sich auch, dass die Bekanntheit der Unterstützungsangebote für Gründer durchaus weiter gesteigert werden kann. Über einem Drittel der befragten Gründer gaben an, dass zum Zeitpunkt der Gründungsphase ihnen keine Unterstützungsangebote bekannt waren. Am meisten bekannt waren Beratungsangebote der Kammern mit einer Bekanntheit von 39% sowie der Angebot der Arbeitsagentru mit 30%.
Mehr als 50% der Unternehmen während ihrer Gründung keine institutionelle Beratung für Gründer in Anspruch. Hauptinformationsquellen waren:
- eigene berufliche Vorerfahrung
- das Internet
- der eigene Steuerberater
- Fachliteratur
- Freunde und Bekannte
Etwa 38 Prozent der Befragten hätten sich Beratungsangebote folgender Art gewünscht:
- ganzheitliche Beratung und Unterstützung (z.B. Suche nach Räumlichkeiten, Marketing & PR, Netzwerken) statt ausschließlich Kreditberatung.
- Mentoren, die einen Gründer eine Zeit lang begleiten
- Größere Immobilienangebote für Gründer
- Beratungen mit gebündelten Kompetenzen für mehr Professionalität und Transparenz.
Außerdem wurden Wünsche nach Gründerstammtischen und Erfahrungsaustauschvermittlungen geäußert.
Gründerklima
Mit insgesamt 80% wird das Gründerklima in Rheinhessen als mittel bis gut bewertet. Das Umfeld der Gründer hat sich überwiegend eher positiv auf das Vorhaben der Existenzgründung reagiert.
Unternehmenserfolg
Aus Sicht der Gründer waren die Folgenden die größten Hinternisse bei der Unternehmensgründung:
- Aufbau eines Anfangskundenstamms (53%)
- Hoher bürokratischer Aufwand bei der Gründung (41%)
- fehlende Finanzmittel für die Anfangszeit (31%)
Dies waren aus Sicht der Gründer die wichtigsten Erfolgsfaktoren:
- unermüdlicher persönlicher Einsatz der Unternehmer (84%)
- im Vorfeld bestandene Geschäftskontakte (58%)
- Rückhalt aus dem Umfeld und der Familie (54%)
Motivation, Vorerfahrungen und eine gute Rückendeckung sind also für Gründer besonders wichtig.
Motivation
Mehr als ein Drittel der Gründer hat mit der Unternehmensgründung einen bereits länger gehegten Traum verwirklicht. 18% waren von der Arbeitslosigkeit bedroht und haben sich deshalb selbstständig gemacht und 17% hatten die Möglichkeit der Betriebsübernahme.
Dennoch wird die Selbständigkeit nicht zwingend allen Freunden empfohlen. Vielmehr hängt der Erfolg einer Selbständigkeit aus Sicht der Gründer vor allem von der Geschäftsidee und der eigenen Persönlichkeit ab.
Akzeptanz von Gründern
Viele Gründer wünschen sich eine verbesserte Haltung zum Thema Selbständigkeit innerhalb der Bevölkerung. Über 70% sprechen sich für eine stärkere Verankerung des Themas Unternehmertum und Selbständigkeit in den Schulen aus. Des weiteren werden der Abbau der Bürokratie und eine verstärkte Gründerausbildung in den Hochschulen gefordert.
Fazit
Die Stimmung unter den Gründern erscheint eher positiv, es gibt aber mit Sicherheit noch einiges zu tun – vermutlich nicht nur in Rheinhessen.
Bild: © Mikołaj Tomczak | Dreamstime.com
Kategorisiert in: Projekt Selbständigkeit, Top-Story
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