Finanzierung: Ohne Moos, nix los!

Die wenigsten Existenzgründer schaffen es, sich von Anfang an selbst zu tragen. Auch Franchisenehmer, die den Schritt in die Selbständigkeit planen, müssen sich Gedanken machen, woher das nötige Kapital kommen soll. Zum Glück gibt es zahlreiche Möglichkeiten an Startkapital für das eigene Unternehmen zu kommen. Hier finden Sie einen Überblick über klassische und alternative Finanzierungsmöglichkeiten.

Crowdfunding

Die Idee steht, jetzt braucht es nur noch das leidige Startkapital. Neuerdings kann man auch einfach das eigene Vorhaben ins Internet stellen und die User um Startkapital fragen. Crowdfunding nennt sich das Ganze: Hier entscheidet die Masse durch viele kleine Beträge, ob ein Projekt realisiert wird. Seedmatch ist z.B. eine solche Plattform, die sich speziell an Start-ups richtet. Die Präsentation der Idee sowie die Geldtransaktion werden online abgewickelt. Jeder der investiert wird am Gewinn wie auch emotional beteiligt und kann den Verlauf des Projekts mitverfolgen. Erfolgsgeschichten dieser alternativen Finanzierungsmöglichkeit gibt es bereits viele.

Kredite

Wer sein Unternehmen eher klassisch finanzieren möchte, der wird sich eine andere Möglichkeit als den Kredit suchen. Es lohnt sich mittlerweile schon fast gar nicht mehr, den Kredit als eine Finanzierungsmöglichkeit zu erwähnen, denn der Weg zur klassischen Bank ist nur selten von Erfolg gekrönt. Doch eine Möglichkeit gibt es da noch: Die KfW Bankgruppe, die mittelständische Unternehmen, Gründer und Freiberufler mit klassischen und langfristigen Krediten fördert. Das Angebot reicht von Startfonds, die bis zu 5 Millionen Beteiligungskapital umfassen können, bis zu speziellen Krediten für kleinere und größere Gründungen.

Business Angels

Wer neben dem Startkapital auch viel Wert auf Beratung legt, der sollte sich nach Business Angeln umsehen. Man findet Sie z. B. im Forum des Business Angels Netzwerk Deutschland. Hier werden Investoren und Gründer zusammengeführt. Business Angels sind vermögende Privatpersonen, die ihr Kapital besonders in der Frühphase gegen Geschäftsanteile in ein Unternehmen investieren. Wer von einem Business Angel unterstützt wird, profitiert im guten Fall von ihrem umfassende unternehmerischen Kenntnisse und ihrem großen Netzwerk. Jedoch kann die Qualität des Know-hows und des Netzwerkes unter den verschiedenen Business Angels sehr schwanken.

Venture Capital

Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit für die Startphase ist das meist auf drei bis zehn Jahren begrenzte Venture Capital. Auf die Stellung von Sicherheiten seitens des Kapitalnehmers werden weitestgehend verzichtet, jedoch gegen eine Beteiligung am Unternehmen, die in der Regel zwischen 20 bis 35 Prozent ausfällt. Venture Capital richtet sich in erster Linie an Unternehmen mit großen Wachstumschancen und wird von der zu erwartenden Rendite abhängig gemacht. Existenzgründer müssen sich jedoch im Klaren sein, dass der Kapitalgeber sich nicht nur finanziell beteiligt, sondern auch Kontroll- und Mitspracherechte einfordert. Wer für sich herausfinden möchte, ob Venture Capital für ihn eine geeignete Finanzierungsmöglichkeit darstellt, kann online den Venture Capital-Check machen.

Gründerwettbewerbe

Wer auf der Suche nach Venture Capital oder Business Angels ist, für den lohnt sich ein Besuch bei einem der zahlreichen Gründerwettbewerbe. Neben Workshopangeboten und Vorträgen, stehen häufig Businessplan-Wettbewerbe auf dem Programm, bei denen Sie Ihre Geschäftsidee einem Publikum voller Investoren vorstellen können. Außerdem winken Preisgelder und zahlreiche Möglichkeiten zu netzwerken.

Gründungszuschuss

Wer sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbstständig machen möchte, kann sein Vorhaben über den vom Staat finanzierten Gründungszuschuss fördern lassen. Er ist aufgeteilt in zwei Phasen, in denen der Existenzgründer in der ersten Phase sechs Monate lang sein individuelles Arbeitslosengeld zuzüglich einer Pauschale von 300 Euro erhält. In der zweiten Phase der Förderung bekommt der Gründer für weitere neun Monate nur noch die Pauschale von 300 Euro. Nach maximal 15 Monaten endet die Förderung. Seit einem neuen Gesetz liegt es leider im Ermessen der Berater der Arbeitsagenturen, ob der Gründungszuschuss bewilligt wird.

Exist-Gründerstipendium

Studenten mit Gründungsabsichten, wie auch Absolventen und Wissenschaftler können sich jederzeit um das Exist-Gründerstipendium, ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, bewerben. Bei den Gründungen sollte es sich um technologieorientierte oder auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierte Geschäftskonzepte handeln. Die Förderung beinhaltet die Sicherung des persönlichen Lebensunterhalts (800-2500 Euro), bis zu 17.000 Euro für Sachausgaben sowie 5000 Euro für Coachingausgaben. Dabei beträgt die maximale Förderdauer ein Jahr.

Bootstrapping

Wer keine Förderung vom Staat erhält und für den eine Beteiligung von externen Geldgebern für sein Unternehmen als Möglichkeit nicht in Frage kommt, sollte sich mit dem Thema Bootstrapping beschäftigen. Diese Form der Gründungsfinanzierung basiert auf der Strategie, das Unternehmen aus eigener Kraft aufzubauen. Die Ausgangslage bildet ein Geschäftsmodell, dass sich nach kurzer Zeit selbst trägt, so dass die Ausgaben gering gehalten werden, die Einnahmen aber so früh wie möglich maximiert werden. Ein ausreichendes privates Startkapital ist jedoch Voraussetzung. Zudem eignet sich diese Form der Finanzierung vor allem für Gründungen, die nicht auf schnelles Wachstum abzielen.

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