Chat-Zusammenfassung: Wertekultur im Franchising

Die Ethik eines Unternehmens ist von hoher Bedeutung- sowohl intern, als auch extern

Am Freitag, den 28. März 2014, fand das Expertenforum „Systementwicklung“ statt. Der zweistündige Chat stand unter dem Motto „Ethik und Wertekultur im Franchising“ und wurde von Frau Prof. Veronika Bellone geführt. Doch warum braucht es in Franchise-Unternehmen überhaupt eine eigene Ethik und Wertekultur? Und was versteht man darunter?

Frau Prof. Bellone meint hierzu:

„Partnerschaften benötigen Regeln. Im Franchising wird das gerne ‚nur‘ auf die Rahmenbedingungen reduziert, die die Erfolgsfaktoren des Geschäftskonzeptes beschreiben. Aber wie in allen Beziehungen – ob privat oder geschäftlich – kommt es auf das ‚Wie‘ an. Wie geht man miteinander um, welche Werte pflegt man in der Partnerschaft? Gerade in hochemotionalen Franchise-Partnerschaften sind gelebte Werte wie Anständigkeit, Aufrichtigkeit, Verantwortung elementar.“

Individuelle Umsetzung der Unternehmenswerte

Es stellt sich jedoch die Frage, wie man diese Werte für jedes Unternehmen individuell herausfiltern kann. Frau Bellone schlägt hier als ersten Schritt die Selbstreflexion der Führungsebene vor. In den Unternehmen, die noch vom Gründer bzw. der Gründerin selbst geleitet würden, seien die ursprünglichen Werte meist noch greifbar. In größeren Konzernen wird das schwieriger:

„(…)Das Eigenbild setzt sich zusammen aus dem Nutzen, den man für die Kunden und Kundinnen erbringt, aber auch welchen Zusatznutzen man in Form von Selbstverpflichtungen gibt (z.B. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit…). Hat man das Eigenbild bestimmt, dann geht es um das Fremdbild. Wie sehen mich meine Franchise-Partner/innen, die Mitarbeitenden der Systemzentrale, die Zulieferanten, die Kunden und Kundinnen? Wenn ich dann die beiden Bilder vergleiche, dann kann ich erkennen, ob es große Lücken gibt. Es gibt sie oft!“

Dass Prof. Bellone bei der Suche nach dem Selbstbild und den Werten eines Unternehmens in der Führungsebene startet, ist natürlich kein Zufall: Ihrer Meinung nach kann man nicht glaubwürdig nach außen kommunizieren, was man selbst nicht lebt. Dabei unterschiede sich ihrer Ansicht nach die persönliche von der privaten Ethik nicht. Es sei zudem verbreitet, dass man sich als Unternehmen leicht zu Werten wie Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit bekennt – allerdings sei die Umsetzung dieser Werte im geschäftlichen Alltag und Miteinander nicht immer gewährleistet. Das ausführliche Chat-Protokoll mit weiteren interessanten Ausführungen zu diesem Thema ist wie immer im FranchisePORTAL zu finden.