Chat-Zusammenfassung Hard- vs. Soft-Franchising
Am letzten Freitag war es wieder Zeit für den First Franchise Friday, also dem Experten-Chat im FranchisePORTAL an jedem ersten Freitag im Monat. Herr Dr. Hubertus Boehm von der SYNCON GmbH stand allen Fragen Rede und Antwort. Dabei ging es im Speziellen um Hard- und Soft-Franchising.
Begrifflichkeiten
Wie immer zunächst eine Definition, für alle, die (noch) nicht im Franchise-Fachchinesisch bewandert sind. Das sogenannte Hard-Franchising ist eigentlich das klassische, sehr konsequente Franchising:
„Im Gegensatz zu dieser intensiven und umfassenden Kooperation des „Hard-Franchising“ beschränkt sich das „Soft-Franchising“ weitgehend auf die Gewährung der Nutzungsrechte für die Marke und das Geschäftskonzept, ergänzt durch Schulung. Darüber hinaus bietet der FG teilweise einzelne Dienstleistungen gegen gesonderte Vergütung an; Monitoring, kurzfristige Erfolgsrechnung und Betriebsvergleiche (Benchmarking) entfallen. Deshalb kann der FG auch keine Mitverantwortung übernehmen und seine Marke somit auch nur begrenzt schützen.“
Im Übrigen sieht Herr Dr. Boehm zwischen einem Lizenzsystem und einem Soft-Franchise-System keinen Unterschied. Somit können die Begriff-Paare „Franchisesystem – Lizenzsystem“ und „Hard-Franchise – Soft-Franchise“ synonym verwendet werden.
Vorteile beider Varianten
Das Risiko minimieren: Das ist für viele Existenzgründer, die sich für ein Franchise-System entscheiden, ein wichtiger Beweggrund. Herr Dr. Boehm sieht im Hard-Franchising die größere Sicherheit für Gründer:
„(…)Nach der Logik müsste das ‚Hardcore-Franchising‘ dem FN größere Erfolgschancen und insbesondere mehr Sicherheit bieten. Durch die arbeitsteiligen Prozesse des Dienstleistungspakets werden wesentliche Funktionen des FN professionalisiert und somit effizienter. Zugleich wird er in Hilfsfunktionen von Ballast befreit – kann sich also mit ‚freiem Rücken‘ auf seine Kunden konzentrieren. Durch das Monitoring erfolgsentscheidender Kennzahlen verfolgt die System-Zentrale zeitnah die wirtschaftliche Entwicklung. Sobald im Betriebsvergleich ein FN ‚abrutscht‘, schickt der FG die ‚Feuerwehr‘ und entwickelt nach einer Schwachstellenanalyse gemeinsam mit dem FN ein Optimierungskonzept.“
Andererseits sei die Variante des Soft-Franchising vielfach geeignet für nebenberufliche Gründungen bzw. einen Zuverdienst. Das das Risiko eines finanziellen Verlustes hier nicht so hoch ist, wie bei einer vollen Existenzgründung, kann mit dem Risiko der schlechteren Betreuung kalkuliert werden. Wenn Sie mehr über die Varianten des Hard- und Soft-Franchisings erfahren wollen, empfehle ich Ihnen das ausführliche Chat-Protokoll und das von Herrn Dr. Boehm erstellte Praxiswissen „Die Betreuung von Franchise-Nehmern: Hard-Franchising versus Soft-Franchising“.
Bild: © Vladimir Mucibabic | Dreamstime.com
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