Chat: Tipps für junge Franchise-Geber
Letzte Woche war es wie jeden ersten Freitag eines Monats Zeit für den First Franchise Friday. Die Franchise-Beraterin Michaela Jung von SYNCON International Franchise Consultants stand im Live-Chat zur Verfügung, um Fragen rund um das Thema Franchising zu beantworten. Im Fokus standen diesmal die „klaren Prozesse in der Franchise-Zentrale“ und somit ein Thema, das besonders für junge und angehende Franchise-Systeme eine hohe Relevanz hat.
Erste Schritte bei der Entwicklung eines Franchise-Systems
Laut Jung sollten die (Arbeits-)Prozesse in der System-Zentrale dokumentiert und festgelegt werden. Eine erste Orientierung bietet die Gliederung in die vier großen Bereiche eines Franchise-Systems: „Suche und Auswahl von Franchise-Nehmern, Anbindung in das Franchise-System, laufende Partnerschaft und Trennung von einem Franchise-Nehmer“, so Jung im Chat.
Eine der schwierigsten Aufgaben des Franchise-Gebers ist die Gewinnung von Partnern. Je jünger und damit je unbekannter ein System ist, desto schwieriger ist die Suche nach geeigneten Partnern:
„(…) geeignete Franchise-Partner sind leider der Flaschenhals im Franchising! Die Erfahrung zeigt, dass Sie ca. 100 Kontakte brauchen, um aus 10 qualifizierten Interessenten 1 neuen Franchise-Partner generieren können! Um Ihre Prozesse zu optimieren brauchen Sie ein klares und systemspezifisches Anforderungsprofil an Ihre zukünftigen Franchise-Partner (nach den Kriterien persönlich, fachlich und finanziell) und für Ihr System geeignete, professionelle Instrumente zur Ansprache: Systemdarstellungen, Rekrutierungswebsite, Mitgliedschaft im nationalen Verband, Lobbyarbeit, Präsenz in Franchise-Portalen, eventuell Messeauftritte etc. Nicht das einzelne Rekrutierungsinstrument bringt den Erfolg, sondern der maßgeschneiderte Mix!“
Wann ist ein System „reif“ für die Expansion?
Die sogenannten Pilotbetriebe, die in Eigenregie vom Unternehmen geführt werden, sollten die aufgestellten Prozesse spiegeln, so Jung. Dieser Praxistest zeigt dann automatisch wo es noch Nachbesserungsbedarf gibt. Mindestens zwei eigene Betriebe an unterschiedlichen Standorten sollte man ein bis mehrere Jahre führen, bevor man in die Partner-Gewinnung einsteigt. Für diese sollte das Know-how des Systems natürlich ideal aufbereitet sein, damit die Partner einen tatsächlichen Vorsprung am Markt haben. Ausbildung und fortlaufende Weiterbildungen sind elementare Bausteine für den Erfolg der Partner, so Jung.
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Erich Westendarp / www.pixelio.de
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