Gastbeitrag: Chancen und Risiken im Nachhilfesektor
Es gibt einige Branchen, in denen Franchise-Systeme besonders erfolgreich sind. Hierzu zählt auch der Bereich Nachhilfe, wie die bekannten Marken Studienkreis und Schülerhilfe beweisen. Jens Hruby ist für Franchise Start in den Bundesländern Nordrhein-Westfahlen, Rheinland-Pfalz und Sachsen tätig und hat in einer Karriere bereits für ein Franchise-System des Nachhilfesektors gearbeitet. In diesem Gastbeitrag beleuchtet der das Thema Nachhilfe in Deutschland einmal genauer:
Ca. 880 Millionen Euro geben die Deutschen für Nachhilfe aus.
Doch muss man sich wundern, dass es im Nachhilfesektor ca. 2/3 nicht kommerzielle Anbieter und nur 1/3 kommerzielle Anbieter gibt, die in etwa 300 Unternehmen mit über 3000 Filialen vereint sind. Der Nachhilfemarkt kann in der Art und Weise als besonderer Markt betrachtet werden, da dieser vom Gesetzgeber einerseits nur sehr gering reguliert ist und als Folge dessen auch sehr niedrige Eintrittsbarrieren schafft. Für einen Neugründer reicht hier bereits die Besorgung eines Gewerbescheines, die persönliche Qualifikation wird jedoch nicht überprüft. Aus diesem Grund können auch sogenannte „schwarze Schafe“ in der Nachhilfe-Branche zum Leidwesen aller Beteiligten nicht vorab herausgefiltert werden.
De facto unterliegen daher die gängigen Nachhilfeinstitute und Nachhilfeketten daher einerseits dem Druck, sich von derartigen Anbietern zu distanzieren, andererseits möchte man Qualitätssiegel bzw. Standards schaffen, um dem Kunden gegenüber vertrauensvoll aufzutreten und ihm echte Qualität anzubieten.
Neben der klassischen Einzelnachhilfe, die zu Hause oder im Institut durchgeführt werden kann, ist der Unterricht in einer Kleingruppe, die Domäne vieler Nachhilfeinstitute. Darüber hinaus gibt es noch PC gesteuerte Nachhilfe, bei der es keinen persönlichen Kontakt zum Nachhilfelehrer(in) mehr gibt. Ausreichende Studien zur Wirksamkeit der Online-Nachhilfe gibt es allerdings hierzu noch keine.
Aktuelle Trends im Bereich Nachhilfeunterricht:
Die Einführung des achtjährigen Gymnasiums ist ein nachweislicher Treiber für die steigenden Schülerzahlen bei der Nachhilfe. Bundesweit sagen 58 Prozent der Anbieter, dass die Nachfrage in den vergangenen fünf Jahren sprunghaft oder stetig gestiegen sei. Fast 70 Prozent aller Anbieter betrachten die Ursache in der stufenweisen Einführung der verkürzten Schulzeit (G8) und prognostizieren aus diesem Grund auch in Zukunft eine steigende Nachfrage.
Es gibt immer mehr Schüler(innen), die nicht versetzungsgefährdet sind und trotzdem Nachhilfeunterricht in Anspruch nehmen. Dieses Phänomen tritt z.B. bei Grundschülern ein, deren Eltern Ihre Kinder unbedingt auf das Gymnasium schicken wollen.
Am häufigsten wird Nachhilfe in Anspruch genommen, wenn die Abschlussklasse besucht wird. Insgesamt nehmen ca. 40 % aller Schüler Nachhilfe, obwohl die Versetzung nicht gefährdet ist. Es ist weiterhin festzustellen, dass in Ganztagsschulen ¼ aller Nachhilfeangebote für die Schüler kostenlos ist. Es ist anzumerken, dass die Ganztagsschulen die Nachhilfeproblematik nicht entkräften können.
Von vielen Eltern wird bemängelt und das ist auch anhand von Studien bestätigt, dass kaum Informationen über die Qualifikation der Lehrkraft für den Kunden transparent sind. Einzelne Anbieter schaffen hier Abhilfe und erste Transparenz. Dies wirkt sich positiv auf das Verbrauchervertrauen aus.
Einstiegsmöglichkeiten bei etablierten Systemen:
Die Chancen und die Risiken zeigen, dass der Start eines eigenen Nachhilfeunternehmens durchaus interessant ist. Eine sehr gute Möglichkeit sich mit einem bewährten Konzept selbstständig zu machen, besteht bei den etablierten und führenden Nachhilfesystemen der Branche, die auf Basis von Werten und hohen qualitativen Standards über Jahre aufgebaut wurden.
Autor:
Dipl.-Betriebswirt (FH), MBA Jens Hruby
Franchise Start NRW, RP, SN
Gerresheimer Str.10
40211 Düsseldorf
0172-1988610
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