Betrüger und schwarze Schafe im Franchising erkennen

Franchising ist an sich eine seriöse und erfolgreiche Vertriebsform, die international Anklang findet. Besonders für Existenzgründer, die ein möglichst geringes Risiko bei einer beruflichen Selbstständigkeit eingehen wollen, eignet sich eine Gründung mit einem starken Partner im Rücken. Leider gibt es bei jedem Erfolgskonzept auch Nachahmer, die das System für Negatives und kriminelle Machenschaften nutzen möchten. Diese schwarzen Schafe gilt es zu erkennen, bevor man sich mit Geld und Unterschrift zu etwas verpflichtet, was sich später als Abzocke erweist.

Natürlich leidet der Ruf des Franchising unter solchen Betrügern. Insbesondere da viele Menschen nicht genau wissen wie Franchising eigentlich funktioniert. Grob lässt sich festhalten, dass ein Franchise-Nehmer Rechte vom Franchise-Geber gegen Gebühr erhält. Dazu gehört das Nutzungsrecht der Marke. Der Franchise-Nehmer profitiert von Marketing, Schulungen, dem Know-how und der geschäftlichen Erfahrung des Franchise-Gebers. Dafür muss sich der Franchise-Nehmer an Regeln und Auflagen durch den Franchise-Geber halten. In diesem Rahmen ist Franchising eine seriöse und für den Existenzgründer erfolgversprechende Sache.

Im Folgenden führe ich Punkte auf, die darauf schließen lassen, dass es sich nicht um ein seriöses Franchise-System oder überhaupt kein Franchise-System handeln könnte:

  • Wenig Interesse an den Qualifikationen des potentiellen Franchise-Nehmers, dafür fast ausschließlich an der finanziellen Situation
  • Drängen auf schnellen Vertragsabschluss und Zahlen der Eintrittsgebühr
  • Betreuung, Marketing und Ausbildung sind nicht ausreichend im Franchise-Vertrag dokumentiert
  • Ein Besuch der System-Zentrale und Kontaktaufnahme zu anderen Franchise-Nehmern wird verwehrt
  • Angeblich gar kein Risiko, dafür garantierte, hohe Gewinne
  • Unseriös wirkende Kleinanzeigen z.T. unter Chiffrenummer
  • Angebliche DFV-Mitgliedschaft ohne auf der Homepage auffindbar zu sein
  • Massenveranstaltungen zur ersten Kontaktaufnahme, die auch noch kostenpflichtig sind
  • Kein klares Geschäftskonzept
  • Fehlende Erfolgsnachweise

Weniger als K.O.-Kriterien aber trotzdem als Manko können die folgenden Punkte gelten. Hier heißt es abwägen:

  • Es handelt sich um ein junges System mit wenigen oder noch gar keinen Franchise-Nehmern. Es fehlt die Markenbekanntheit und die Erfahrung des Franchise-Gebers.
  • Das System ist nicht Mitglied in einem der deutschen Franchise-Verbände.
  • Der Franchise-Vertrag schränkt den Franchise-Nehmer sehr stark ein (mehr als üblich).
  • Es gibt keine Pläne des Franchise-Gebers zur Weiterentwicklung seines Konzepts.

Nicht vorschnell urteilen: Sollten nur ein bis zwei der aufgeführten Punkte auf ein Franchise-System zutreffen, sollte man genauer hingucken. Mancher Fehler passiert jungen Unternehmen aus Naivität oder Unachtsamkeit ohne Böses im Schilde zu führen. Junge Franchise-Systeme bieten nicht die Sicherheit wie ein großes und etabliertes System. Dafür stehen einem hier meist andere Möglichkeiten zur Verfügung: Die Gebühren sind gering und oft ist von den ersten Franchise-Nehmern eine Mitarbeit am Konzept erwünscht. Wem also das herkömmliche Franchising zu einschränkend erscheint, der ist vielleicht bei einem jungen System, an dem er selbst noch mitarbeiten kann, besser aufgehoben.

 

 

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27 Kommentare

  • Peter sagt:

    Hi alle zusammen.

    Ich möchte euch meinen Fall vorstellen den ich vorkurzem gehabt habe und immernoch habe.

    Also das Konzept wurde als Fracnhieskonzept geschmückt und meine Schwester hat da auch 3 Monate gearbeitet. Am Anfang hatten wir einen Nicht so perfeketen Stand wir haben mit Schokolade gearbeitet. Also viele wurden von dem Jungen Unternehmer gefragt ob sie Franchiesing machen möchten. Und später wurden wir auch gefragt. Er hat in anderen Städten weitere Läden aufgemacht. So nun wir hatten zeitdruck ja macht ihr bekommt einen eigenen laden dies das halt. Eintrittssumme waren 30.000 aber die konnten wir nicht auftreiben also haben wir uns auf 10.000 geeignigt das wurde aber im nachhinein nicht dokumentiert. So im ersnten Monat haben wir einen Durchschnittlichen Umsatz gehabt, aber dann wurde es immer mieser. Der Franchiesgeber hat uns aber vohrer immer versprochen uns einen neuen stand zu bringen mit weiteren Prodkuten, dadurch wäre sicherlich der Umsatz besser. Da wir nur miesen machen wollten wir das nicht mehr weiter machen und haben ihn gesagt er sollte eine lösung finden. er hat mit den einkaufszentern gesprochen und die schmeisen ihn raus. Nun was soll ich tun. Ich denke das die Betrüger sind, und kein schlüssiges Franchieskonzept besitzen. und wir im warsten sinne der wortes übers ohr gehauen wurden. und der Vertrag war auch nicht schlüssig..

    Was denkt ihr. Komm mich durch wenn ich die jetzt anzeige wegen Betrüg.., weil die haben das Unternehmen als Franchiesunternehmen verkauft. das heist in meinen Augen betrug.

  • Hallo Peter,

    ob hier tatsächlich ein Betrug vorliegt, lässt sich anhand einer kurzen Beschreibung nicht beurteilen. Doch ein wenig dubios klingt die ganz Geschichte schon, denn normalerweise lässt der Franchisegeber eines ausgefeilten Franchise-Unternehmens mit Geschäftskonzept und Marke nicht einfach so von 30.000 auf 10.000 Euro runterhandeln. Gibt es denn ein Franchise-Handbuch, in dem das gesamte Geschäftskonzept, Abläufe und Prozesse dokumentiert wurden? Wurde die zu erbringenden Leistungen des Franchisegebers nicht vertraglich vereinbart?

    Einen Vertrag, der mir nicht schlüssig erscheint, würde ich auch nicht unterschreiben. Allerdings hilft diese Aussage im Nachhinein auch nicht weiter. Ich würde mich an einen spezialisierten Anwalt wenden, der den Sachverhalt genauer begutachten kann. Franchise-Anwälte sind z.B. hier aufgelistet: http://www.franchiseportal.de/wcms/binary/Server.dll?Article?ID=44&Session=1-ai7bwP5t-0-IP&FairMovement=

    Viele Grüße und viel Erfolg!

    S. Kessler

  • Jörg sagt:

    Hallo Peter,
    ich gehe davon aus das Du einen Franchisevertrag abgeschlossen hast und Dir
    der Konsequenzen nicht bewusst gewesen bist. Mir ist es vor einigen Jahren ebenso
    gegangen. Bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung wird man Dir zur Last legen das
    Du als selbstständiger ein Vollkaufmann bist und Du dich in keinster Weise
    den Rahmenbedingungen entziehen kannst. Hier einen Betrug nachzuweisen
    wird Dir nicht gelingen da die Verträge nahe an der Legalitätsgrenze vorbeischrammen einschl.
    der salvatorischen Klauseln.
    Mein Tipp: Lass Dich nicht von Anwälten der Gegenseite einschüchtern!
    Ich kenne Deine wirtschaftliche Situation nicht, sollten hier Schadensersatzsummen
    im Raum stehen die Dich wirtschaftlich Ruinieren dann freunde Dich notfalls
    mit dem Gedanken der Insolvenz an, jedoch nicht zwingend!
    Spare Dir unnötige Gerichts und Anwaltskosten, nimm Dir diesen nur
    wenn es vor dem Landgericht für die Verhandlung erforderlich ist!
    Zahle keine Gebühren an dieses Unternehmen, die sollen mit der Klage drohen!
    Sollte eine Klage im Haus stehen z.B. für 10 Jahre entgangene Franchisegebühren,
    z..B. 10 Jahre mal 30000€ = 300000€ dann lass dich nicht aus der Ruhe bringen.
    Sag denen klipp und klar das Du nichts hast und die nichts bekommen werden,
    mach ggf. einen Vergleichsvorschlag z.B. 15000€ oder gar nichts!
    Es wird die Gerichtsbarkeit nicht interessieren ob Du wirtschaftlich
    ruiniert bist oder nicht, deshalb versuche diesen Vergleich ggf. hinzubekommen.
    Viele Grüße Jörg

  • Ich bin mir nicht sicher, ob man nach einer Beschreibung in so wenigen Zeilen solche Ratschläge geben kann und sollte. Ich denke, mit einem solchen Fall sollte sich ein Fachmann detailliert beschäftigen um die richtigen Ratschläge erteilen zu können.

  • Hansi sagt:

    Hallo,

    LIEBE MACHT BLIND….
    Wie wahr…. Ich bin einer von mindestens 10 mir gut bekannten Vertretern, die bei einem einizgen Franchise-System im Bereich der beruflichen Weiterbildung systematisch aufs Glatteis geführt wurden. Auf unserem Karren, der nun im Dreck sitzt, liegen insgesamt über eine Mio Schadensumme.
    Das Problem ist meist, dass man sich aus irgendeinem Grund in den Gedanken an „Selbstständig aber nicht allein“ verliebt hat, und der Wahrnehmungsfilter viel von dem abschottet, was bei emotionsloser Betrachtung unbedingt zur sofortigen Ablehung geführt hätte. Dies wird aber manchmal ganz bewusst so gesteuert und ausgenutzt.
    Es ist schwer zu beweisen, dass Betugsabsicht hinter einer fragwürdigen Methode liegt. Es reicht aber, wenn Fahrlässigkeit in der sogenannten vorvertraglichen Phase der Grund war, um ein Vertrag für nichtig erklären zu lassen. Mit Mitwirkung eines Anwaltes ist dort aber unerlässlich.
    In unserem Falle hat es viele gut ausgebildete Menschen getroffen, denen man sich nicht nachsagen würde, sie hätten die Entscheidung aus dem Bauch heraus gefällt.
    Ich empfehle daher immer (….jetzt…. [ hätte ich das nur schon früher gemacht]….), schon in der Anbahnungsphase höchste Aufmerksamkeit walten zu lassen. Lassen Sie einen neutralen Beobachter am Entscheidungsprozess teilnehmen. Hier sind einige Tipps zu finden:
    http://www.youtube.com/watch?v=iThj2RKI36E

    Ich würde mir wünschen, dass Unternehmer- und Franchisemagazine und Franchise Intern-Plattformen endlich eine neutrale Position einnehmen, ihrer journalisitischen Pflicht nachkommen und sich nicht nur auf die rosa-roten Informationen der Franchisegeber verlassen. Da wäre schon viel gewonnen.

  • Verena Iking sagt:

    Hallo Hansi,
    es tut mir leid zu hören, dass du schlechte Erfahrungen mit einem (zumindest angeblichen) Franchise-System machen musstest. Deine Warnungen an Franchise-interessierte Gründer kann ich nachvollziehen; in der Tat sollte man sich nicht blenden lassen und sich Zeit nehmen alles genau zu überprüfen. Das gehört einfach dazu wenn man sich selbstständig machen möchte. Dein Video habe ich auch „gelesen“, es ist natürlich von deinen negativen Erfahrungen gefärbt. Sollte ein System sich systematisch so verhalten, wie du es in einigen Fällen schilderst, sollte man auf jeden Fall die Finger davon lassen. Hinter jedem freundlichen Lächeln und etwas Verbindlichkeit aber gleich das Böse in persona zu vermuten, ist aber vielleicht auch nicht der richtige Weg. Man sollte einen kühlen Kopf bewahren, Zahlen prüfen, selbst nachrechnen und sich nicht unter Druck setzen lassen, da stimmen wir im Großen und Ganzen überein.
    In deinem letzten Absatz schreibst du, dass sich Magazine und Internet-Plattformen (wie diese eine ist) „endlich eine neutrale Position einnehmen“ sollen. Im freien Journalismus ist das sicher der Fall, siehe die unzähligen Negativ-Berichte über eine Sandwich-Kette (Ob das wiederum alles wertvolle journalistische Beiträge sind, sei mal dahin gestellt). Die Franchise-Wirtschaft bemüht sich durchaus darum schwarze Schafe auszugrenzen – in eigenem Interesse. Kürzlich hat der GF des FranchisePORTAL einen Offenen Brief dazu verfasst, auf den es schon einige Reaktionen gab. das könnte dich interessieren: https://www.franchise-treff.de/2011/08/offener-brief-franchise-branche-beginnt-sich-zu-wehren/ Und auch auf XING findet derzeit diese Diskussion statt: https://www.xing.com/net/pri00acf6x/franchise/aktuelles-und-pressemitteilungen-1058/franchising-eine-branche-beginnt-sich-zu-wehren-37828003/
    Verena

  • Hansi sagt:

    Hallo,

    ich möchte nicht versäumen, zu betonen, dass auch ich der Meinung bin, dass die Mehrzahl der Franchisesysteme solide und vertrauenswürdig arbeiten. Anders wäre der Erfolg des Franchisemodells insgesamt ja auch nicht zu erklären.

    Es geht aber genau darum, was Du mit Deiner Bemerkung wahrscheinlich NICHT gemeint hast, nämlich trotz des freundlichen Lächelns, den Fischgeruch in der Nase nicht zu ignorieren, wenn der sich bemerkbar machen will.
    Warum? Weil man falsches Lächeln vom ehrlichen nicht unterscheiden kann, und lächeln tun ja (zunächst) alle …. .

    Woran kann ich mich als F-Interessent halten, wenn es keinen verlässlichen Maßstab für die Bewertung von F-Systemen gibt?
    Oder schlimmer noch. Was, wenn ich glaube, es gibt neutrale Bewertungskriterien (Rankings, Berichterstattung etc.), aber zu spät erkenne, dass dies ungefiltert und ungeprüft die Parolen der F-Geber sind, á la . “ Rauchen ist gesund!“ (….gezeichnet: Dr. Malboro). Viele wollen am F-Modell verdienen, aber keiner hat die Verantwortung?

    Die Tatsache, dass die Mehrzahl der Systeme zuverlässig und korrekt arbeitet, rechtfertigt nicht, dass bei schwarzen Schafen die Hühneraugen zugedrückt werden. Ich sehe sogar einen gewissen Kräfteausgleich, wenn die guten Systeme durch die Auswirkungen der schwarzen Schafe in Sippenhaft genommen werden. Nur so kann der notwendige Druck aufgebaut werden, damit endlich einmal etwas geschieht.

    Die guten Franchisegeber täten sich eigentlich einen großen Gefallen, sich nicht in den gleichen Topf (..oder die gleiche Herde ?..) mit den schwarzen Schafen werfen zu lassen, aber ich sehe von dort nur den (verbalen) Beginn einer entsprechenden Bemühung, aber bei weitem noch keinen realen Erfolg.

    Anmerkung: Die Tipps auf YouTube sollen sicher eines bewirken. Alle Angaben der F-Geber sollten vom Interessenten mit kühlen Kopf (..richtig…), aber auch mit dem nötigen Abstand, geprüft werden. Zu dem, was geschrieben steht, sollte auch geprüft werden, was da nicht geschrieben steht, denn das sind meist später die größeren Streitpunkte. Aber das geht leider nur, wenn man als Interessent , genauso „um die Ecke zu denkt“, wie es die schwarzen Franchiseschafe tun.

  • Hallo Hansi,

    „ich möchte nicht versäumen, zu betonen, dass auch ich der Meinung bin, dass die Mehrzahl der Franchisesysteme solide und vertrauenswürdig arbeiten. Anders wäre der Erfolg des Franchisemodells insgesamt ja auch nicht zu erklären.“

    Das stimmt. Man blicke nur in andere Länder, wo Franchise fest etabliert ist und allgemein bekannt ist.

    „Es geht aber genau darum, was Du mit Deiner Bemerkung wahrscheinlich NICHT gemeint hast, nämlich trotz des freundlichen Lächelns, den Fischgeruch in der Nase nicht zu ignorieren, wenn der sich bemerkbar machen will.
    Warum? Weil man falsches Lächeln vom ehrlichen nicht unterscheiden kann, und lächeln tun ja (zunächst) alle …. .“

    Auf keinen Fall sollte man eine Entscheidung entsprechend der Freundlichkeit des Lächelns fällen. Schließlich sieht ein Lächeln immer gleich aus, das ist wahr.

    „Woran kann ich mich als F-Interessent halten, wenn es keinen verlässlichen Maßstab für die Bewertung von F-Systemen gibt?“

    Der wichtigste Maßstab sind in meinen Augen die Zahlen und Fakten des Franchisegebers, welche es genau und ggf. mit Hilfe von Experten zu prüfen gilt und das Urteil SELBST ausgewählter bestehender Franchisepartner. Hier ist Eigeninitiative gefragt. Vor dem Hauskauf überprüft man schließlich auch (mit Bau- und Finanzexperten) sämtliche Infos, die man vom Verkäufer erhält und spricht eventuell mit (Vor-)Mietern, Nachbarn etc. Der Start in die Selbständigkeit ist ein ähnliches Lebenswerk und sollte genauso geprüft werden.

    „Oder schlimmer noch. Was, wenn ich glaube, es gibt neutrale Bewertungskriterien (Rankings, Berichterstattung etc.), aber zu spät erkenne, dass dies ungefiltert und ungeprüft die Parolen der F-Geber sind, á la . ” Rauchen ist gesund!” (….gezeichnet: Dr. Malboro). Viele wollen am F-Modell verdienen, aber keiner hat die Verantwortung?“

    Es ist wie in jedem anderen Geschäftsbereich. Natürlich ist das Ziel eine Umsatz- und Gewinnsteigerung. Die Verantwortung trägt hierbei die gesamte Branche und der einzelne Interessent und hier scheint sich aktuell zumindest etwas zu bewegen. Die Branche muss mindestens auf undurchsichtige und nicht objektive Rankings aufmerksam machen (wenn nicht beseitigen) und der Interessent soweit recherchieren, dass er auf die fehlende Neutralität aufmerksam wird. So gesehen, tragen in meinen Augen alle gemeinsam die Verantwortung und dies sollte jedem einzelnen stärker bewusst werden.

    Viele Grüße
    Steffen Kessler

  • Yil sagt:

    Sehr geehrter Herr Kessler,
    vielen Dank für Ihren Beitrag/Einsatz und diesem „Schwarze-Schafe-Forum“ Stellen Sie sich vor, ein Existenzgründer (=Arbeitsloser) sucht einen FG und einen starken Partner in Netz. Der int. sich z.B. für einen F-Betrieb, der Bonitätsauskünfte online bietet..Sie rech. im Netz und sehen..diesen FG gibt es mehrere Jahre, mind 30 Partner werben mit diesem Firmennamen und Bonitätsprodukten + Inkasso online. Sie klicken Ihr Int. und bekommen die Nachricht: unser Herr..ist ein erfahrener Partner und Mentor und steht Ihnen für ein erstes vorab Franchise-Aufklärungsgespäch zur Verfügung. Sie besuchen den, bekommen die Info…unsere online Bonitätsabfragen sind einzigartig wegen der Bündelung der Daten gr. Auskunfteien…sie bekommen Testauskünfte gehen zum Kunden..der muss dann unterschreiben..ein Traum..ein Selbstläufer..sie unterschreiben den Vertrag, bezahlen, danach passiert folgendes..sie bek. Datenschrott vom FG per Email..mit dem Hinweis, das man sich von allen gr. Bündelungen distanziert, wenn Sie was sagen wir Ihre Lizenz gekündigt…für alles was Sie dem Kunden verkaufen und versprechen sind Sie selbst verantwortlich..zuzüglich Unterlassungsklage wenn Sie reden. Danach ist der FG (vielleicht nur eine Einzelperson + Sek.) weg und telefonisch nicht mehr erreichbar. Summa Summarum: Sie haben in diesem Moment einen 5-stelligen Betrag für die Lizenz bezahlt..haben nur Datenschrott per Emails erhalten..und stehen alleine da..alle anderen zugesagten Leistungen / Versprechen Fehlanzeige…und damit sollen Sie sich hauptberufl. ernähren können..unmöglich mit Datenschrott..der vorher auf Qualität zu überprüfen wäre…Schlimmer kann man nicht mehr über den Tisch gezogen werden..Die Absicht ist klar..Partner-Abzocken und sonst nix….Wahnsinn, und das geht durch!!!.man kann im Internet ein Lügen-Franchise-Konstrukt aufbauen, mit einem Anwalt alle Partner bedrohen und knebeln…den Arbeitslosen das letzte Geld rauben..die können sich sowieso nicht mehr wehren…und dennoch im sorglosen Sonnenschein leben.
    Man kann eigtl. nichts mehr glauben, was einem erzählt wird.
    Schönen Gruß

  • Sehr geehrte/r Yil,

    vielen Dank für Ihren langen Kommentar. Es tut mir leid, dass Sie solche Erfahrungen machen mussten und ich bin Ihnen dankbar dafür, dass Sie Ihre Erfahrungen teilen, um Andere auf die Wichtigkeit einer genauen Prüfung des potentiellen Franchise-Unternehmens vor der letztendlichen Entscheidung hinzuweisen.
    Natürlich bin ich weder in der Lage, noch in der Position, Ihnen zu sagen, ob oder wie das von Ihnen beschriebene Geschäftsgebahren vor der Entscheidung hätte erkannt werden können. Nichts desto trotz ist Ihre Erfahrung ein Indiz für alle zukünftigen Gründer, das unterbreitete Angebot genauestens zu prüfen. Vielen Dank dafür!

    Viele Grüße

    Steffen Kessler

  • True-Franchise-Beratung / HKN sagt:

    Hallo,
    dieses ist ein treffendes Beispiel für die schwarzen Schafe im Franchise. Ich vergleiche es gern mit den ominösen Bustouren, die Heizdecken und sonstiges für überhöhte Preise an alte Leute verkaufen.
    Obwohl es definitiv Abzocke ist, findet es ersten immer noch statt, zweitens kann man da per Gesetz nicht viel machen und drittens finden sich immer wieder neue Opfer. Obwohl die meisten wohl sagen werden, dass Franchise insgesamt ein seriöses Vertriebsmodell ist, wage ich die Behauptung, dass die bekannten Fälle von Abzocke auch im Franchise nur die Spitze eines Eisberges sind.

    Der Hinweis, dass sich angehende Franchisenehmer vorher genau über ein System informieren sollen ist grundsätzlich natürlich richtig. Aber in der Praxis hat das seine Kanten und Ecken, denn die Verpackung von üblen Systemen sieht genauso gut aus, wie die von seriösen Systemen, auch die schwarzen Schafe tragen leider ein weißes Fell…. .

    Daher ist es nicht nur wichtig, sich ausreichend Informationen zu besorgen, sondern man sollte auch vor allem wissen, wie seriös und wie zuverlässig die Quellen dieser Informationen sind und welche Motivation sie haben.

    Das Internet wird direkt bzw. indirekt dominiert von Franchisegeber-PR. Da kann ein Laie sich leicht im Dschungel der Informationen verlieren und oftmals verstellen sogar die Vorstellungen an eine erfolgreichen Karriere selbstverliebt den Blick für Realitäten.
    Trau..Schau…Wem.

  • Conti sagt:

    Hallo Herr Kessler,
    hier wurden wertvolle Beiträge gepostet um vor den Gefahren od. Missverständnissen beim Franchising zu warnen…Gut so!!!…hierbei muss der Unerfahrene nur noch wissen:
    -das ein Franchisegeber (FG) eventuell ein Verbrecher und Millionen Betrüger sein kann;
    -das der FG einen Komplizen zur Voraufklärung des Systems vorschickt und sich später von seinem besten Betrüger distanziert, wenn es drauf ankommt (funktioniert, darf man);
    -der Franchisenehmer (FN) auf Grund unfassbarer Lügen einen Vertrag unterschreibt, ehrliche Geschäftsint. hat, danach sofort mittels Anwalt und verbalen Druck sofort erpresst wird, und sich plötzlich in einer Unterwelt (Milieu) wiederfindet;
    -jeder Mensch kann sich den FG Hut aufsetzen, es gibt keine Aufsicht, extreme Einstiegsgebühren verlangen, und z.B. dem Bewerber erzählen: wir bündeln die Daten von den größten Auskunfteien.(namentlich benannt, kann man aufnehmen).wir spiegeln die Datenbanken, bündeln etc..heraus kommen einzigartige Bonitätsauskünfte, in Echtzeit..tagesaktuell..
    -sie bezahlen..weil naiv…zwischen 3.000.- und 100.000.- Einstiegsgebühren (wahrscheinlich je nach Sauflaune);
    -sie bekommen dafür…ein Passwort + Online Zugang..nur elektronisch…sonst nichts;
    -sie gehen dann zum Kunden, weil sie meinen das ist alles super, stellen fest…funkt nicht, extreme Komplettverarschung;
    – Ihnen wurden gute Call Center Termine und vieles mehr versprochen…nichts wird eingehalten;
    -sie stellen fest: der FG der sich hinter der dt. Grenze versteckt ist weg..der Komplize federt bei ersten Misserfolgen ab und verweist an FG…sie geraten an die Sek. die verweist an FG, und so werden sie im Kreis geschickt immer wieder und mal so richtig verarscht;
    -sie machen eine neue Erfahrung: -es gibt sie!-die Menschen-die täglich nur lügen und betrügen mit Stress und Konfrontationen sorgenfrei leben können, und dabei Kinder aufziehen;
    – ich habe zu dem Thema mit 20 ehm. Franchise-Partnern gesprochen…unisono, damals
    – Internetportale loben jedes Franchise System ohne selbst einen Überblick zu haben;
    Herr Kessler
    Franchiseforen sind das Jagdrevier u.a. von extremen Betrügern die sie sich nicht vorstellen können..sie mögen nicht glauben das es plumpen Betrug hier oder in CH, AT geben kann..wäre ja irrational..VON WEGEN!..sein eigenes Recht muss man bezahlen;
    -Achtung an alle: suchen sie in so einem Fall eine Sammelklage;
    -sprechen sie mit allen…lassen sie sich nicht einschüchtern!;
    -kein Anwalt hat je eine Klage verloren..warum!?..weil sich alle Anwälte hintenrum absprechen..im Sinne auf..“wir einigen uns“ Patt Situation..wie schön..man kann ja nichts prüfen…alle Emails und alles Internet ist nicht rechtskräfigt…..nur ein Gutachter;
    Herr Kessler, ich hoffe sie lassen dies hier genauso stehen wie geschrieben,
    herzlichen Dank!

  • Verena Iking sagt:

    Sehr geehrte/r Conti,
    offenbar haben Sie sehr schlechte Erfahrungen mit einem (angeblichen) Franchisesystem machen müssen. Das tut uns leid. Sollten Sie einem Betrug zum Opfer gefallen sein, sollten Sie auf jeden Fall Strafanzeige stellen und auch die entsprechenden Verbände kontaktieren bzw. informieren. Hier sind der Deutsche Franchise-Verband (DFV) und der Deutsche Franchise-Nehmer Verband (DFNV) hervorzuheben. Anwälte, die sich auf Franchising spezialisiert haben, finden Sie beispielsweise hier: http://goo.gl/t5rOQ
    Viele Grüße,
    Verena Iking

  • TRUE-Franchise-Beratung / HKN sagt:

    @Conti
    Wenn das Kind im Brunnen ist, ist dies schlimm, aber leider auch nicht mehr zu ändern.
    Dass Sie, wie von Frau Iking angesprochen, dann auch strafrechtlich aktiv werden, sollte einem massiven Vorwurf, wie dem Ihren, eigentlich konsequenterweise folgen.

    Ich empfehle, falls Sie sich einen Anwalt nehmen, einen Anwalt aus der Homepage des DFNV, diese Anwälte haben mit Sicherheit keine gleichzeitigen Abhängigkeiten oder Mandate von System-Gebern.
    Tipp: Für eine erste Strafanzeige vor einem Amtsgericht benötigen Sie keinen Anwalt, denn Betrug ist ein Offizialdelikt und wird vom Staatsanwalt (bei entsprechendem Anfangsverdacht) verfolgt.

    Passiert ist passiert. Die Parole für Franchise sollte daher Sorgfalt in der vorvertraglichen Phase sein.
    Für Sie kommt dieser „weise Spruch“ natürlich (leider) zu spät – anderen könnten Ihre Erfahrungen jedoch helfen.
    Ich ermuntere Sie daher: Nehmen Sie mit mir Kontakt auf, ich bin im Internet zu finden und stehe auf der Seite der Franchisenehmer – und nur dort. Je mehr wir von Ihnen lernen, umso besser können wir Franchise-Bewerber vorbereiten und das Risiko eines fatalen Fehlgriffes minimieren.

  • Jörg sagt:

    Sehr geehrte/r Yil,

    ich schließe mich jedem Wort in Ihrem Schriftsatz an. Diese Machenschaften der FG werden
    dann noch im Namen des Volkes mit Urteilsverkündungen bekräftigt die jenseits von gut und
    böse sind und nichts mehr mit Rechtstaatlichkeit zu tun haben! Eine amerikanische Erfindung die heutzutage durch den Wiedererkennungswert auch noch alles gleich aussehen lässt. Ich bin diesen Betrügern ebenso auf den Leim gegangen und ich weiß, wenn einer die Taschen voll bekommt dann sind es die Franchisegeber!

    LG Jörg

  • TRUE-Franchise-Beratung / HKN sagt:

    @Jörg
    …wenn das nur immer so wäre…., dann könnte man zumindest sagen, dass ein gewisser „Wert“ [ 🙂 ] generiert worden ist, sei es auch nur, dass Geld aus dem Verkauf der Lizenzgebühr in die Tasche der Franchisgeber wandert.
    Der DFV hat 2010 bestätigt, dass 10-15% (wahrscheinlich ist dann die echte Zahl noch höher) der Franchise-Systeme pro Jahr „kommen und gehen“ und natürlich dadurch auch eine Blutspur der Opfer auf der Franchisenehmerseite hinterlassen.

    Da wohl kaum jemand den Laden wegen Reichtum zusperrt, ist zu vermuten, dass Franchisegeber sich genauso in ihre Idee verlieben und dadurch den Sinn für Realität und Wirtschaftlichkeit verlieren, wie deren Opfer – die Franchisenehmer; Systeme mit Träumen und großen Erwartungen geboren, sterben den Kindstod.

    …will sagen, es ist zu vermuten, dass im Franchise einfach auch viel Geld einfach verbrannt werden kann und am Ende Franchisenehmer wie -geber mit leerer Brieftasche darstehen.

    Wiederum kommt deshalb der vorvertraglichen Phase eine große Bedeutung zu. Was wird versprochen? Was ist die Realität? Man muss leider genauso „um die Ecke“ denken wie mancher Franchisegeber, um mit der richtigen Fragestellung im Vertragsgespräch das Risiko eines totalen Fehlgriffs zu minimieren.

    Nur, mit „allgemeinen Meckereien“ (Entschuldigung für das Wort) ist der Sache nicht gedient. Wir brauchen mehr Transparenz und die kommt nicht von selber. Neue Franchisekandidaten sollten von guten und schlechten Beispielen der Vergangenheit lernen können. Die Franchisewirtschaft macht viel, damit das Image von Franchise tadelos bleibt. Auf der anderen Seite gibt es …..leider nichts!

    Daher hoffe ich, dass es bald ein „Kununu für Franchise“ gibt, wo die Stimmen der Franchisenehmer endlich Gehör finden, aber auch Roß und Reiter genannt werden müssen.

  • Verena Iking sagt:

    Hallo an alle Diskussionsteilnehmer,
    dass dort, wo Licht ist, auch immer Schatten ist, ist in dieser Diskussion schon häufig erwähnt worden. Auch, dass man als angehender Unternehmer/Franchisenehmer genau prüfen sollte, mit wem man eine langfristige Geschäftsbeziehung eingeht.
    Dennoch kommt in den Kommentaren immer wieder der Vorwurf vor, Franchise-Geber würden sich generell nur in die eigene Tasche wirtschaften und dabei ihre Franchise-Nehmer strategisch ausschlachten. In einem Artikel in diesem Blog aus dem August 2012 haben drei Franchise-Experten (ein Anwalt, ein Berater und der Geschäftsführer des DFV) zu diesem immer wiederkehrenden Vorwurf explizit und ausführlich Stellung genommen. Hier der Link zum Artikel, der für die hier Diskutierenden sicher von Interesse ist: https://www.franchise-treff.de/2012/08/franchising-ausbeutung-verdraengung-von-wettbewerbern/
    Viele Grüße,
    Verena Iking

  • TRUE-Franchise-Beratung / HKN sagt:

    @Frau Iking
    Das (….) genau ist das Problem der Berichterstattung im Netz.

    Aussagen von drei Experten sollen belegen, dass Franchise als solches grundsätzlich „koscher“ ist, potentielle Franchisenehmer aber besser aufpassen sollen. Meinungen also zu einem Thema, das diese drei gar nicht objektiv sehen können. Keiner beißt in die Hand, die einen füttert, oder?

    Wo ist eine Stellungnahme von Herrn Faßbender, vom DFNV, oder Dr. Prasse, stv. Vors. des DFNV? Ich bin sicher, von dort gäbe es deutliche und warnende Töne der etwas anderen Art.

    Es ist schon verwirrend. Negative Beispiele werden gern als Einzelfälle eingestuft, einzelne Erfolgsmeldungen belegen aber durch geschickte Vermarktung den Erfolg eines Systems oder dem Franchise als Ganzes?
    Der etwas hinkende Versuch des DFV, einen Vergleich der vorzeitigen Geschäftsaufgaben zu machen (DFV / Franchisegründungen vs. individuelle Existenzgründungen) spricht genau diese Sprache.

    Noch einmal. Man kann und sollte nicht wegen einiger schwarzer Schafe die Herde schlachten wollen.
    Aber einfach zu sagen, dass es die Aufgabe des Franchise-Interessenten ist, diese zu identifizieren, gibt einem, nein jedem, Systemgeber einen Freibrief für die Nutzung zweifelhafter Mittel bei der Rekrutierung.

    Man darf nicht vergessen, dass im Franchise für eine erwartete Leistung Geld bezahlt wird. Viel Geld – manchmal wird die gesamte Existenzgrundlage in die Waagschale geworfen. Und es geht nicht nur um Zahlen, es geht um Einzelschicksale, die zum großen Teil erschreckend und traurig sind.

    Die Franchisewirtschaft täte gut daran, an diesen schwarzen Schafen nicht weiterhin zu verdienen, sondern sie eindeutig aus ihren Reihen auszustoßen und dies öffentlich zu machen. Das… wäre glaubhaft.

  • Petra sagt:

    Ja, das habe ich mich auf gefragt.
    Warum werden die schwarzen Schafe nicht vom Franchise-Verband rausgeschmissen und können immer noch im Franchise-Portal Werbung für ihr System machen.
    Ich habe mir von einigen Systemen Info-Material zukommen lassen.
    Manche sind hinter mir her wie der Teufel hinter der armen Seele.
    Das ganze wirkt mehr als nur ein bisschen unseriös. Dass man gleich so mit Beschlag belegt wird als interessent hat mich sehr stutzig gemacht.

  • Verena Iking sagt:

    Hallo Petra,
    welche Regularien der Verband hat, die festlegen, wann ein Franchise-System „rausgeschmissen“ wird, kann ich nicht beantworten. Sicher ist aber, dass die Systeme, die als geprüftes Mitglied im DFV sind, zunächst eine eher langwierige und intensive Prüfung durchlaufen müssen. Schwarze Schafe unter den geprüften Mitgliedern des DFV sollten also so gut wie nicht vorkommen.
    Das FranchisePORTAL nimmt Hinweise aus dem Markt sehr ernst. Allerdings ist es bei widersprüchlichen Aussagen zweier Parteien für einen Außenstehenden schwierig, diese zu bewerten. Wenn uns entsprechende Unterlagen (Gerichtsbeschlüsse, etc.) vorliegen, werden auch Konsequenzen gezogen.
    Das FranchisePORTAL bietet Franchise- und Lizenzsystemen die Möglichkeit mögliche Franchise-Partner zu finden. Gleichzeitig bemühen wir uns darum die Interessenten neben einer großen Vielfalt an Franchise-Systemen auch mit wichtigem Know-how und Informationen rund um das Franchising und die Existenzgründung zu informieren und das richtige Handwerkszeug zur Prüfung von Franchise-Systemen an die Hand zu geben.
    Sie schreiben „Manche sind hinter mir her wie der Teufel hinter der armen Seele“ – jedes Franchise-System, das im FranchisePORTAL Werbung für sich macht, ist logischerweise an neuen Franchise-Partnern interessiert. Wussten Sie, dass die Partnergewinnung zu den langwierigsten und kostspieligsten Aufgaben eines Franchise-Systems zählt? Es gilt die in der Branche bekannte Faustregel: Aus 100 Anfragen (wie Sie eine gestellt haben) ergeben sich 10 Gespräche und daraus wiederum – wenn es gut läuft – ein neuer Franchise-Partner. Weil beide Seiten zueinander passen müssen und dies herauszufinden sehr schwierig ist. Dementsprechend werden sich sicherlich viele Franchise-Systeme entsprechend bemühen jemanden, der bereits Interesse gezeigt hat, nicht zu „verlieren“. Dass dabei evt. einige „über das Ziel hinausschießen“ ist natürlich bedauerlich, vor allem wenn es dazu führt, dass Sie Franchising allg. als unseriös empfinden.
    Viele Grüße,
    Verena Iking

  • TRUE-Franchise-Beratung / HKN sagt:

    @Petra
    In Deutschland gibt es ca. 950 Franchisesysteme. Obwohl es seitens des DFV darüber offizielle Zahlen gibt, weiß eigentlich keiner etwas genaues. Die Grauzone ist gewaltig. Jahr für Jahr verschwinden (Aussage des DFV 2010) 10-15% der Franchisesysteme und ca. ebensoviele entstehen neu (sonst bliebe die Zahl 950 ja nicht konstant). Franchisesysteme sind nirgenwo meldepflichtig.

    Der DFV nennt sich der „Spitzenverband der deutschen Franchise-Wirtschaft“, aber wen vertritt er denn tatsächlich? Sind es nicht nur die 2-3 Hände voll von großen Unternehmen, die dort auch den Ton angeben?
    Dies ist strategisch aus Sicht eines guten Marketings zu bewundern, man sollte es aber wissen, bevor man den allgemeinen Angaben im Internet zu schnell vertraut.

    Der DFV leidet seit Jahren unter leichtem Mitgliederschwund. Wer dort „entsorgt“ wird, muss schon die Geduld des Verbandes über Gebühr strapaziert haben. Wenn dessen eigenen Listen der Mitglieder richtig sind, so bezieht sich nicht einmal die Zahl von 280 DFV-Mitgliedern auf der Homepage auf Franchisesysteme.
    Ca. 30% der Mitglieder sind sogenannte assoziierte Mitglieder, also Systeme in der Gründungsphase, aber auch sicher Systeme, die nur die Mitgliedschaft als Feigenblatt für vermeintliche Qualität benutzen. Sie sind nicht zertifiziert.

    Was sehr interessant ist, ist, dass sich Franchise-Beratungsfirmen, die selber als Franchisesysteme organisiert sind und bei Ihrer Arnbeit die Zertifizierung als Qualitätsmerkmal propagieren, selbst in der regel kein, oder nur assoziiertes Mitglied im DFV sind – also selbst nicht geprüft sind.

    Wenn Sie sich über die Welt des Franchise wirklich schlau machen wollen, empfehle ich franchisenehmer-tipps.de.

    Also bleiben 880 Unternehmen, von denen es sich trefllich leben

  • Percy sagt:

    Ich habe mal im Franchise-Portal einen sog. Betrieb mit >50 erfolgreichen Partnern gefunden. Im ges. Netz fanden sich nur Erfolgsstories, alles blitzsauber, zudem ein Interview mit dem DFV, der den FG zu seinem super System befragte. Damit konnte sich der FG als Verbandsmitglied überall präsentieren (SO IST DAS, ein Interview reicht hier!!! von wegen Prüfung!?). Ich bekunde also im diesem Portal mein Interesse, die leiten mich sofort zu dem Betrieb, dann kommt eine Präsentations Email mit dem super Franchisepaket und der Info: unser erfahrener FN…steht ihnen zu Voraufklärung zur Verfügung. Ich mache den Termin, und höre mir 3 Stunden den Mann an, danach hatte ich Schweißausbrüche im Sinne von: verdammt warum habe ich nicht vor einem halben Jahr unterschrieben..puhh. Danach besuchte ich den FG…der bestätigt die Aussagen pauschal..ich Depp unterschreibe den Vertrag..zahle einen 5-stelligen Betrag, tja..und was dann folgte war einfach nur die Hölle…der Franchise Betrieb bestand dann nur aus 1 Person + Sekretärin..die Unterlagen kamen per Email..diese und das gesamte System entpuppten sich als ein unfassbarer Schrott!..Kontakt mit der Zentrale verloren..der völlige Wahnsinn..es folgen trotz höchster Energie nur Niederschläge und die Erkenntnis „ich müßte Kunden prellen und selbst als Betrüger rumlaufen um Geld zu verdienen“…bloß weg hier…
    Danach habe ich ehemalige Partner kontaktiert, nicht wenige habe ich gefunden, fast alle sind genau auf den selben Betrug reingefallen. (die anderen ware Trittbrettfahrer)..und haben genau die gleiche Platte bei der Voraufklärung gehört…hier spielte sich anscheinend eine arglistige, fast bestialische Täuschung in ca. 50 bis 100 Fällen ab. Das gemeine dabei: der FG hält sich Jobvermittler und Unternehmensberater für Existenzgründer als sog. erfolgreiche Partner, die schleusen für Provision Arbeitslose zu dem FG für Provision, die bekommen dann monatlich von der BA einen 6-monatigen Betrag für Existenzgründung..damit werden sie schön von der Liste der Arbeitslosen gestrichen. Das die dann in dieser Zeit KEINEN EURO verdienen können, mit dem Mist (außer Verträge machen bei Freunden und Bekannten, verzweifelter Weise..mit Folgen) wird verschwiegen. Nach 6 Monaten Niederlage hat der FG laut Vertrag natürlich das Recht die Lizenz zu kündigen…machte er dann auch, z.B. 20 mal gleichzeitig. Wenn die armen Schweine nicht zahlen können folgt dann vom FG ein Inkasso und über seinen Anwalt (der alles ermöglicht) Kontopfändung.
    @Verena, selbstverständlich kann dann ein geprellter Arbeitsloser eine Klage im Rahmen eines Zivilprozesses einklagen..ist ja so einfach, dann gibt es bestimmt auch Urteile wonach sie sich orientieren können. Ähm, da gibt es nur ein Problem..der um seine Existenz geprellte Menschen, muss halt dann nur noch EUR 6000.- für Anwälte aufbringen…nach einem Jahr Wartezeit kommt dann der Gerichtstermin, bei dem er sich nachfolgendes anhören darf ..VOM RICHTER: 1) also ich versteh davon nichts 2)man kann nichts prüfen 3) der FG kann nichts für die Aussagen und Voraufklärung seines sog. erfahrenen FN…mit der Folge: kein Gerichtsurteil keine Akte. Sie können dabei auch viele Zeugen benennen..die werden aber nicht vorgeladen zu so einem Termin, komisch, nicht einmal der miese Betrüger der Voraufklärung…vielleicht gibt das zu denken..jedenfalls sollten sie das mal gehört haben…klar kommt immer wieder der Spruch auf: wegen einem Schaf nicht die ganze Herde etc.
    Nochmal hier und jetzt: ich rede gerade nicht von einem kleinen, belanglosen, sw. Schäflein, sondern von etwas ganz anderem..von einem tiefen Sumpf. Wenn so einer mal auffliegt, kann man locker 100 arme Menschen vor dem Untergang bewahren, bevor der seine Tür zu macht, und ne andere wieder auf (brech)
    Das Franchise-Portal kann der Eingang zu unfassbaren/bestialischen Betrug sein..ich habe in diesem Umfeld Typen erlebt die absolut menschenverachtend und frei jeglichen Gewissen sind. Die ziehen jeden Tag arme, schwache Menschen über den Tisch, und können dabei ruhig schlafen…Es gibt diese Sorte..
    Sorry ich habe es erlebt und DAS MACHT NOCH DIE RUNDE..das der Verband nicht alles prüfen kann ist auch klar..aber immer nur Hurra Franchise brüllen, macht alle mit…ohne Hinterfragung?
    Ich hoffe das Forum bleibt offen, für Meinungen und URTEILE..
    Bis denne Percy
    PS: alles was man lesen kann über Franchise/Rechte und Pflichten von FG und FN..alle diese Literatur ist nichts wert und könnt ihr in die Tonne hauen. In unserer Gerichtsbarkeit existiert dieser Begriff NICHT. Ihr könnt einen FG zu einer Klage drängen..seit gewiss..das Wort Franchise interessiert dabei nicht und fällt nicht ein einziges mal vor Gericht. Es gibt hierfür kein Recht und kein Gesetz..jeder Penner kann sagen: ich habe ein Konzept, sezte mir für lau den FG Hut auf, und verlange dafür Geld…die eigtl. Kunden sind dann meine geprellten Partner. Was für eine unfassbare dreckige ABZOCKE..natürlich ein Einzelfall..aber DAFÜR gibt es ja hier die sw. Schafe.

  • Hallo Percy,

    vielen Dank für die ausführliche, wenngleich leider auch nicht besonders sachliche Beschreibung einer mit Sicherheit äußerst unangenehmen Entwicklung und Situation. Es ist sehr schade, dass Sie im Franchising solche Erfahrungen gemacht haben, wenngleich ich – wie Sie schon schreiben – als Außenstehender diesen Einzelfall nicht konkret bewerten kann.
    Bzgl. Ihrer Erfahrungen mit unserem Rechstsystem werde ich mit einem Anwalt darüber sprechen, ob solche Erfahrungen typisch sind.
    Einer pauschalen Verurteilung aller Hilfestellungen zu Rechten und Pflichten, zur Prüfung eines Franchise-Angebots und anderen redaktionellen Hilfsangeboten möchte ich jedoch genau so vehement widersprechen wie Ihrer Äußerung bzgl. „Eingang zum Betrug“. Welche Maßnahmen wir vor Aufnahme eines Systems ergreifen, wurde ja bereits angedeutet. Zudem möchte ich Sie auf das durch FranchisePORTAL und DFS ins Leben gerufene Forum der Franchisewirtschaft aufmerksam machen: http://www.forum-franchisewirtschaft.de/ . Eine Social Media-Plattform in der transparent, KONSTRUKTIV (!) und entsprechend 10 wichtiger Regeln im Franchising über gute und weniger schöne Erfahrungen mit Franchisesystemen berichtet werden kann. Durch solche Maßnahmen möchten wir mehr Vertrauen und Transparenz im Franchising schaffen.

    Viele Grüße

    Steffen Kessler

  • TRUE-Franchise-Beratung / H.-J. Kölln sagt:

    @Percy
    Auch ich kann nur bedauern, dass Sie ein solches Schicksal erleiden mussten. Eine Versachlichung der Dinge würde wohl helfen, aber ich verstehe, dass man manchmal den Frust einfach loswerden muss.

    Der DFV empfiehlt sich selbst ja immer wieder als Anlaufpunkt für solche Kritik, um die Reihen der Franchisegeber „sauber“ zu halten. Aber letzlich ist der DFV die Vertretung der Franchisegeber, und die haben an offener Kritik am Franchise als solches wenig Interesse.

    Immer wieder lese ich von Seiten der Franchise-Wirtschaft, dass man aufgrund „einzelner Fälle“ nicht Franchise als Ganzes in Frage stellen dürfe. Grundsätzlich wohl richtig. Aber die eigene Berichterstattung läuft leider gerade so ab, einzelne, weitestgehend ungeprüfte Erfolgsmeldungen malen ein Bild des Gesamterfolges, darunter sonnen sich einzelne System oder Franchise als Ganzes.
    Die inhaltlich verzerrte Darstellung, ein Vergleich zwischen erfolgreichen Franchise- vs. individueller Existenzgründungen, des DFV vor Jahreswechsel genau diese Sprache.

    Daher kann ich Sie auch nur ermuntern. Nennen Sie Ross und Reiter, helfen Sie damit, dass andere Interessenten nicht genau das Trugbild vorfinden, auf das Sie hereingefallen sind.

    Wenn Sie wollen, können Sie mich gern über die Homepage zu Ihrem Fall kontaktieren.