40 Plus – Das richtige Alter zum Gründen?
Gibt es das richtige Alter, um ein Unternehmen zu gründen? Wann ist man zu alt dafür? Oder kann man auch zu jung sein? Eine amerikanische Studie besagt, dass die Altersgruppe über 40 tatsächlich im Schnitt am besten geeignet ist, ein Startup-Unternehmen zu gründen. Das verwundert auf den ersten Blick – gerade bei innovativen Startups denkt man doch an Weltmarken wie Apple oder Facebook. Beide gegründet von gerade mal 20jährigen. Doch die Rechnung jung plus klug und innovativ gleich erfolgreiches Startup geht nicht immer so glorreich auf.
Was ist das ideale Alter zum Gründen?
Diese Grafik hier ging bereits vor einiger Zeit durchs Netz und macht deutlich, dass es erfolgreiche Gründer natürlich in allen Altersbereichen gibt. Jedoch fällt auch hier schon auf: Die Anfang/Mitte 20jährigen bilden eher die Ausnahme. Es ist eher die Lebensmitte, die besonders erfolgreiche Gründer hervorbringt.
Doch zurück zu den jüngst erhobenen Daten von Mattermark und Bloomberg Beta:
- 38 Prozent der Wagniskapital-Gründer waren demnach älter als 40 Jahre
- Nur 15 Prozent aller Gründer, deren Daten erhoben wurden, hatten einen Abschluss in Informatik
- Unternehmensberater wurden im Gegensatz zu Ingenieuren über doppelt so häufig zu Unternehmensgründern
- 43 Prozent der Startup-Gründer, die hier befragt wurden, haben zuvor ebenfalls in einem Wagniskapital-finanzierten Unternehmen als Angestellte gearbeitet
- Zwei Drittel der Startup-Gründer waren zuvor keine Führungskräfte
- Eine weitere überraschende Erkenntnis, die nicht den vorherigen Annahmen entspricht: Lange in ein und demselben Unternehmen angestellt zu sein, mindert offenbar nicht die Bereitschaft zu gründen
Aus der Aufzählung geht schon hervor – in dieser Studie ging es um Startups und Wagniskapitalanlagen. Das hat wenig mit dem herkömmlichen Franchising gemein, dem wir uns hier im Franchise-Treff widmen. Zudem wurden die Daten in Amerika erhoben; der eher gründungsscheue Deutsche hätte wohl abweichende Angaben gemacht.
Nichts desto trotz macht diese Erhebung Mut und verdeutlicht, dass viele Wege nach Rom führen – oder eben in die Selbstständigkeit. Und dass man nicht meinen muss, der Zug sei bereits abgefahren, nur weil man bereits x Jahre in dem gleichen Unternehmen arbeitet, nie eine Spitzenposition besetzt hat oder schlichtweg „zu alt“ sei für eine Existenzgründung.
Gute Gründe zum Gründen um die 40
Es gibt einige Gründe, die für eine Gründung im mittleren oder sogar höheren Alter sprechen:
- An erster Stelle muss hier natürlich die Erfahrung genannt werden, die man mit den Jahren gesammelt hat. Berufserfahrung und Lebenserfahrung: beide zusammen bilden eine gute Grundlage für eine Selbstständigkeit.
- Man sammelt auch Wissen an, sowohl Allgemeinbildung als auch fachliches Know-how in einer bestimmten Sparte.
- Eine der größten Hürden auf dem Weg in die Selbstständigkeit stellt für viele angehende Gründer ausreichendes Kapital dar. Wer mehr Jahre gearbeitet hat, hat tendenziell auch höhere Rücklagen, die zumindest zum Teil in eine Selbstständigkeit investiert werden können.
- Ausdauer, Geduld und Selbstdisziplin – das sind nicht nur typische Eigenschaften von älteren Menschen. Jedoch kann man sicher festhalten, dass jüngere Gründer durchaus enthusiastischer sein können – es dann aber manchmal am Durchhaltevermögen mangelt.
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