Neue DFV Studie: Was dem Franchise-Gründer wirklich wichtig ist
Der Deutsche Franchise-Verband erhob im November und Dezember diesen Jahres eine Umfrage unter 100 Franchise-Interessierten, die auf Messen und IHK-Veranstaltungen zum Thema Franchising angesprochen wurden. Dabei konnten die Interessenten aus 15 Kriterien, die ihnen für eine Existenzgründung mit einem Franchise-System wichtig wären, wählen. Es zeichneten sich überaschende und auch zu erwartende Schwerpunkte ab.
Laut der Studie sind den Franchise-Gründern die Wettbewerbsvorteile durch ein Alleinstellungsmerkmal und die Zukunftsausrichtung eines Franchise-Systems, bei ihrer Suche nach einem geeigneten System, am wichtigsten. Direkt an zweiter Stelle steht die Unterstützungsleistung des Franchise-Gebers während der Partnerschaft. Überraschenderweise wählten die Befragten das Mitbestimmungsrecht bei der Standortwahl auf Platz drei der favorisierten Kriterien, die ein zukünftiger Franchise-Geber ihnen bieten müsste.
Trend geht zu mehr Mitbestimmung
Besonders die Forderung der künftigen Franchise-Gründer nach mehr Mitspracherecht in Sachen Standortanalyse und spätere Standortwahl, ist eine überraschende Entwicklung. Torben L. Brodersen, Geschäftsführer des DFV, meint zu diesem Ergebnis:
„Früher eher eine klassische Aufgabe des Franchise-Gebers. Unser Umfrage-Ergebnis zeigt aber, dass es angehenden Gründern wichtig ist, sich mit dem Standort zu identifizieren.“
Auch der Wunsch nach einer möglichst großen Entscheidungsfreiheit der Franchise-Nehmer erlangte einen der höheren Ränge in der Umfragestatistik. Schwierig in der konkreten Umsetzung, meint Herr Brodersen. Denn jedes Franchise-System – wie eigentlich jede gesellschaftliche Gruppierung – braucht klar definierte Regeln, um erfolgreich agieren zu können. Kommunikation mit den Partnern und die Berücksichtigung der Wünsche und Vorschläge, sind aber ein durchaus geeigneter Weg, der Forderung nach Mitbestimmung nachzukommen.
Markenbekanntheit und Investitionen weniger wichtig
Die Markenbekanntheit ist für die meisten Franchise-Systeme von größter Wichtigkeit und wird marketingtechnisch verfolgt. Vielleicht ist hier eine Umgewichtung erforderlich, denn dieses Kriterium war den Franchise-Gründern eher unwichtig. Voraussetzung für eine Gründung mit einem noch nicht so bekannten Franchise-System ist für die Gründer im Rückschluss allerdings, dass andere Kriterien wie Wettbewerbsvorteile, breite Unterstützung durch die Zentrale und viel Platz für Mitbestimmung gegeben sind.
Die Höhe der Einstiegsinvestitionen und der monatlichen Gebühren rangiert in der Umfragestatistik eher im Mittelfeld. Franchise-interessierte Gründer, die ernsthaft auf der Suche nach einem geeigneten Franchise-System sind, scheinen also klare Prioritäten auf die Qualität der erbrachten Leistungen des Systems zu setzen. Billig ist nicht immer besser.
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